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vorstellung zur Bewilligung einer Unterstützung zur Errichtung einer neuen Synagoge nicht nachgekommen werde könnte.2
Die Synagoge ist dann wohl doch noch gebaut worden, denn im Jahre 1930 schrieb der jüdische Journalist Saul Lilienthal: »1400 Einwohner, 4 jüdische Familien. Gemeinde jung, aber infolge Mangels an Nachwuchs ebenso wie Carden zum Aussterben verurteilt. Kleine Synagoge für Treis-Karden, etwa 80 Jahre alt; wird nur noch an den hohen Feiertagen benutzt. Rituelle Verpflegung bei Samuel Salomon nach rechzeitiger vorheriger Anmeldung. Gute Unterkunftsmöglichkeiten und reiche Auswahl an Ausflügen.«3

Bereits 1936 wurde in die Synagoge eingebrochen. Nach dem Krieg versuchte man erfolglos, den Verbleib der Gegenstände festzustellen.

Familie Jakob Salomon4
Der Metzger Jakob Salomon (14.1.1847 - 10.1.1918)5 heiratete im Alter von 27 Jahren Bertha Juliane Mayer (23.5.1849-25.4.1929) aus Oberwesel. Ihre sechs Kinder sind in Treis geboren:
Johanetta *10.9.1874
Heinrich *4.1.1876
Amalie *14.9.1877
Isidor *20.6.1879
Rosa *26.9.1883
Mathilde *8.8.1885

Der älteste Sohn Heinrich fiel als deutscher Soldat des Infantrieregiments Nr. 25 am 11.2.1915.

Johanetta heiratete am 9.1.1903 in Treis den Metzger Benedict Seelmann. Sie wurde mit ihm von Essen in den Distrikt Lublin deportiert und in Sobibor umgebracht.

Rosa Salomon heiratete am 20.8.1919 in Treis den Metzger Julius Marx *27.9.1879, in Koblenz-Metternich und wurde
mit ihm zusammen am 22.3.1942 von Koblenz nach Izbica, Distrikt Lublin, deportiert und vermutlich in Sobibor ermordet.

Der Metzgermeister Isidor Salomon heiratete Paula Israel *16.5.1887, aus Kirchberg. Sie wohnten in der Welsbach-

In der Weichselstraße 8 befand sich das Haus von Isidor Salomon. Heute ist dort ein Parkplatz.

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