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schen Einflüsse auf. Wer die hebräischen Schriftzeichen kennt, wird den Text verstehen:

Transkiption (Auszug)
in dem buch werst sehen grose wonder:
itliches gesetz ain chidesch besonder,
iberous ser schen
in truk nit hipscher kumen men.
ich dir werlich nit aso var mol,
laie das buch, werst selbes sehen wol.
ich wils nit haben wandel,
mein jomin hab nit gesehen aso ain var-woren handel.
as der oscher un’ oni mit ander haben.
laie es selbs, wilstu mir nit glauben.

Übersetzung:
In dem Buch wirst Du eine große Überraschung erleben:
Jeder Abschnitt ist ein Wunder für sich.
Es ist überaus schön
wie vorher nie ein Buch gedruckt worden ist.
Ich übertreibe wahrlich nicht;
lies das Buch und Du wirst selbst sehen.
Ich will es nicht zurücknehmen,
denn all meine Tage habe ich keinen so verworrenen Handel gesehen,
wie ihn der Arme und der Reiche miteinander haben.
Lies es selbst, wenn Du mir nicht glaubst.

Außer in Jiddisch ist das Werk in Hebräisch, der Sprache der Bibel verfaßt. Hebräisch war die Sprache der Gelehrten und Jiddisch die des einfachen Volkes. Es gibt eine große Tradition zweisprachiger Werke, die einem möglichst großen Publikum zugeführt werden sollten.
»Das Buch von der Versuchung und des Zanks« kam wegen der Wirren des Dreißigjährigen Krieges nie zum Druck. Alexander ben Isaak arbeitete als Lehrer in Mayen, wo er auch starb.1

Mitte des 19. Jahrhunderts beantragt die Jüdische Gemeinde Treis den Bau einer Synagoge.
Der Minister der Geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten zu Berlin teilte dem israelitischen Gemeindevorsteher zu Treis im Jahre 1855 mit, daß der Immediat

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