Treis
							
							
								
									| Jahr | 
									kath. | 
									evang. | 
									jüdisch | 
									Gesamtbev. | 
								
								
									1808 
												1817 
												1822 
												1858 
												1895 
												1925 
												1933 | 
									 
											 
												1118 
												1311 
												1460 
												1349 
											 
										 | 
									 
											 
											 1 
												14 
												12 
												29 
											 
										 | 
									29 
												30 
												42 
												32 
												19 
												15 
											 9 | 
									  910 
												1023 
												1161 
												1357 
												1491 
												1393 
												1539 | 
								
							
							
							Friedhof: Lütz
									Synagoge bzw. Bethaus: Treis
									Schule: Binningen
									
									Im Jahre 1605 erhielt der Jude Seligmann in Treis Wohn- und Geschäftsrechte.
									Alexander, Sohn des Rabbiners Isaak Pfaffenhofen, verließ seinen Geburtsort Walk im Elsaß und siedelte sich in Treis an der Mosel an. Um 1622 begann er hier mit der Ausarbeitung seines Lehrgedichtes »Das Buch der Versuchung und des Zanks«, das er 1627 in Mayen fertigstellte. Das 334 Seiten lange Manuskript befindet sich heute in der Bodleian Bibliothek in Oxford. Der Text stellt eine Auseinandersetzung zwischen einem Reichen und einem Armen dar, die in eine Rahmenhandlung eingebettet ist. Darin gibt der Autor an, warum er fast das gesamte Werk zweisprachig  hebräisch und jiddisch  abfaßt.
									
									Diese Zweisprachigkeit eines literarischen Werkes erklärt sich aus der Alltagssituation der deutschsprachigen Juden im 
									17. Jahrhundert. Die Muttersprache dieser Juden war Jiddisch, das seinen Ursprung im Mittelalter hat. Jiddisch war von Anbeginn eine Misch- oder Komponentensprache. Phonetische und grammatikalische Strukturen des Jiddischen bestehen aus mittel- und oberdeutschen Dialekten, während sich der Wortbestand größtenteils aus mittelhochdeutschen, aber auch aus hebräischen, aramäischen, romanischen und slawischen Elementen zusammensetzt. Im Laufe der historischen Entwicklung bildeten sich zwei Varianten: das Westjiddische, das den deutschsprachigen Raum und das Ostjiddische, das den osteuropäischen Raum umfaßt.
										Der vorliegende Text von Alexander ben Isaak ist in Westjiddisch geschrieben und weist kaum andere als die deut