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Gebrüder Hein, offenstehende Rechnungen bei ihren Kunden einzutreiben. Unter anderem schrieben sie eine Mahnung an einen NS-Parteibonzen in Ediger-Eller. Anstatt jedoch die Schuld zu begleichen, drangen im April 1938 SA-Männer in das Haus der Familie und forderten bei der Witwe die Herausgabe eines Sohnes. Der älteste, Siegfried Hein*1880, meldete sich freiwillig und wurde in Buchenwald interniert. Als Johanna Hein versuchte, ihren Sohn zurückzubekommen, ließ man sie wissen, daß sie ein Grundstück an die Stadt Cochem verkaufen solle. Nachdem der Verkauf abgeschlossen war, bekam Frau Hein die Todesnachricht.
Siegfried Hein war am 31.12.1938 in Buchenwald ermordet worden.
Seine Frau, Rosa geb. Salomon, zog am 26.10.1938 mit den Söhnen Walter und Erwin in ihre Heimatstadt Sinzig. Während Walter in die USA flüchten konnte, wurden Rosa und Erwin Hein Opfer des Holocaust.

Der Viehhändler Ludwig Hein *1884 war verheiratet mit Sophia Faber und hatte zwei Töchter: Ruth *1925 und Inge *1927.
Inge Hein wurde 1934 in die katholische Volksschule eingeschult. Die evangelische Schule nahm keine jüdischen Kinder auf. Später mußte Inge nach Köln und Koblenz in die Schule. Ruth wechselte 1934 zum Realgymnasium Cochem.
In der Nacht des Novemberpogroms wurde Ludwig Hein – wie auch die anderen jüdischen Männer von Cochem – verhaftet und ins Wittlicher Gefängnis eingeliefert. Dort wurde

Isaak III. und Johanna Hein feiern goldene Hochzeit im Jahre 1927.

Ludwig Hein in Koblenz 1937

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