Start    Einleitung    Geschichte    Gemeinden    Begegnungswoche 1995    Anmerkungen    Verlag
Bremm

Jahr
kath.
evang.
jüdisch
Gesamtbev.
1858
1895
1925
1933
1939
726
857
993


1
9



19
16
6
7

746
902
999
1049
1021


Friedhof:
bis ca. 1900 Beilstein, danach Bullay
Synagoge: Ediger, Rathausstraße 8

Familie Aron
Bereits im 18. Jahrhundert lebten die Vorfahren der Familien Aron und Kaufmann in Bremm. Die Familie Kaufmann zog nach Alf, Bad Bertrich, Offenbach. Die Familie Aron blieb in Bremm.
Als Samuel Aron im April 1875 im Alter von 94 Jahren starb, wurde er auf dem jüdischen Friedhof in Beilstein bestattet, wie auch sein Sohn Treidel Aron (1812-1895) und dessen Frau Caroline geb. Blumenthal (1817-1885), deren Gräber noch heute dort zu sehen sind.
Der Sohn von Treidel und Caroline Aron hieß Joseph Aron (1849-1925) und war in erster Ehe mit Paulina Bermann (1856-1900) verheiratet.1 Nach ihrem Tod heiratete er eine Frau aus Saffig.
Während der NS- Zeit lebten Susanna Aron und die Söhne Julius und Eduard in Ediger, während der Sohn Samuel mit seiner Familie in Eller wohnte.

Susanna Aron hatte in einem großen Kölner Hotel als Köchin gearbeitet. »Bei ihr habe ich kochen gelernt,« erzählt Frau Anna Löwen (*1905), die als 14jährige zu Arons in den Haushalt kam und dort blieb, bis die Nationalsozialisten es nicht mehr erlaubten. »Die Arons waren mir gut ... sehr gut«, erinnert sie sich. »Fromme Leute. Jeden Samstag gingen sie nach Ediger zur Synagoge. Sie ließen keinen Gottesdienst aus. Der Haushalt war streng koscher, nach milchig und fleischig getrennt.«
Koscher ist ein hebräisches Wort und bedeutet »erlaubt«. Die jüdischen Vorschriften (Halacha) erlauben nicht, daß Milch und Fleisch gleichzeitig gegessen oder zubereitet werden. Das Verbot leitet sich aus dem biblischen Gebot »Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch« ab. Ein

145  Seite 146   147